Wer in eine Pflegeeinrichtung zieht, verlässt meist sein Zuhause für immer. Dieser Moment ist emotional, oft schmerzhaft – und voller Unsicherheit.
Was den Alltag danach prägt, ist nicht nur die Pflege. Es sind die kleinen Dinge: Das Lächeln beim Frühstücksservice. Der Duft von frisch gebackenem Brot. Die Blumen auf dem Tisch. Das Gefühl, gesehen zu werden.
Viele Angehörige sagen mir: „Wir wissen, dass die Pflege professionell ist – aber entscheidend ist, dass sich meine Mutter hier wohlfühlt.“ Und genau das entsteht durch Hotellerie und Gastronomie, die Herz zeigen.
Leider wird dieser Aspekt oft unterschätzt. In vielen Einrichtungen gibt es funktionierende Abläufe, aber wenig Atmosphäre. Die Küche kocht solide – doch selten mit Liebe zum Detail. Nicht aus Desinteresse, sondern weil Ressourcen, Zeit und Expertise fehlen.
Dabei ist gerade das Essen oft der wichtigste Moment des Tages. Es schafft Struktur, Freude und Verbindung. In der Hotellerie nennen wir das Guest Experience. In Pflegeeinrichtungen sollte es Lebensfreude durch Gastlichkeit heißen.
Ich bin überzeugt: Wenn wir Hotellerie und Gastronomie in Pflegeeinrichtungen neu denken, steigern wir nicht nur die Zufriedenheit – wir schaffen echte Lebensqualität.
Dabei zeigt die Erfahrung: Schon kleine Verbesserungen in Service, Küche oder Atmosphäre können Großes bewirken. Es geht nicht darum, aus einer Pflegeeinrichtung ein Hotel zu machen – sondern um wertschätzende Gastlichkeit, die Lebensfreude schafft.
In Teil 3/6 dieser Serie nehme ich Sie mit hinter die Kulissen: Zu den Menschen, die diesen Alltag prägen – oft unbemerkt, aber mit enormem Engagement.
Denn sie sind die stillen Helden des Alltags …
